Respekt
Gefährliche Tiere im Wald
Die gefährlichen Tiere bei uns im Wald sind nicht etwa wie erwartet Wolf, Bär und Luchs. Die wahre Gefahr ist viel kleiner und auf den ersten Blick völlig harmlos.
Die Zecke. Ein kleines blutsaugendes Insekt, das zur Familie der Spinnentiere gehört und gerne in Graslandschaften und im Unterholz sitzt. In der Schweiz fast überall verbreitet, wo es keine hohen Berge hat. Sie sind hauptsächlich an bewaldeten Ufern, am Waldrand und in Waldlichtungen anzutreffen. Allerdings auch in Wiesen mit hohem Gras und selbst in Hausgärten.
Schutz
Wie kann man sich vor Zecken schützen?
- Nach jedem Aufenthalt in der Natur den ganzen Körper (und die Kleider) nach Zecken absuchen
- Gut schliessende Kleidung tragen
- Nicht in dicht bewachsene Wälder und ins Unterholz gehen
- Insektenschutzmittel für Haut und Kleidung verwenden
Lebensraum
Wo leben und wo stechen Zecken?
Gerade mal so gross wie ein Stecknadelkopf ist der gemeine Holzbock. Dies ist die häufigste Zeckenart in der Schweiz. Der Holzbock ist ein Lauerer, kein Jäger. Das heisst er sucht seinen Wirt nicht, sondern wartet geduldig, bis einer vorbei kommt. Zecken lauern höchstens einen Meter ab Boden. Sie lassen sich abstreifen. Die Legende, dass sie sich von Bäumen fallen lassen ist falsch. Ab 1000 Meter über Meer sind Zecken selten, ab 1500 Meter keine Zeckenvorkommen in der Schweiz bekannt. Zecken sind ab März oder April aktiv. Sie bevorzugen Laubwälder und sind in Nadelwäldern kaum anzutreffen. In der kalten Jahreszeit fallen sie in eine Art Winterstarre.
Den Stich der Zecke spürt man nicht, weil sie eine Art Betäubungsmittel mit ihrem Speichel injiziert. Vier Fünftel aller Zeckenstiche werden nicht einmal bemerkt. Zecken stechen den Menschen mit Vorliebe unter den Armen, in der Schamgegend, im Nacken und in den Kniekehlen. Sie bevorzugen Stellen, die schön warm sind und an denen die Haut dünn ist.
Zeckenstich
Einmal gestochen, was tun?
Zecken sollte man möglichst schnell entfernen. Wird eine Zecke innerhalb 12 bis 24 Stunden entfernt, ist eine Übertragung der Lyme-Borreliose sehr unwahrscheinlich. Ist die Zecke mit FSME infiziert, passiert die Ansteckung mit dem Virus allerdings sofort beim Stich. Eine Infektion kann nur durch eine Impfung im Vorfeld vermieden werden.
Zum Entfernen die Zecke gleich über der Haut mit einer Pinzette packen und mit konstantem Zug herausziehen. Die Zecke auf keinen Fall während des Herausziehens zerquetschen. Auch nicht Drehen oder mit Öl bestreichen, wie es früher propagiert wurde. Das kann zu Infektionen führen. Wenn die Zecke draussen ist, die Einstichstelle, Hände und Pinzette gut desinfizieren.
Krankheiten
Warum sind Zecken gefährlich?
Weil Zecken Krankheiten übertragen. Einerseits die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) und andererseits die Lyme-Borreliose.
FSME
- Virus
- Präventive Impfung existiert
- Nicht behandelbar, nur Symptombekämpfung
- Kann zu Gehirnentzündung führen
- In Risikogebieten ist jede tausendste bis zwanzigste Zecke Träger von FSME
Borreliose
- Bakterien (Borrelia burgdorferi)
- Keine Impfung möglich
- Mit Antibiotika behandelbar
- Kann Organe befallen (Haut, Gelenke, Nerven, Hirnhaut, Rückenmark, Gehirn, Herz, Augen).
- In der Schweiz ist jede zwanzigste bis jede Zecke Träger von Borrelia burgdorferi